Frage
Ich besitze ein Bauernhaus, das 1914 gebaut wurde. Die Wände bestehen aus zweischaligem Zeigelmauerwerk (hinterlüftete Ziegelmauer). An einigen Stellen kann man im Sockelbereich eine Art Teerpappe im Mauerwerk erkennen.
Es ist auffällig, dass nahezu sämtliche Innen- und Außenwände vom Fußboden an ca. 30 bis 40cm hoch sehr feucht sind. Im Zuge anstehender Umbauarbeiten möchten wir eine innenseitige Dämmung anbringen und den Hohlraum mit Perlite verfüllen. Ist das sinnvoll und was kann gegen die Feuchtigkeit unternommen werden?
Antwort
Bevor Sie irgendwelche Arbeiten beginnen, sollte die Ursache der Feuchtigkeit bestimmt werden. Prüfen Sie, ob in den Innenwänden eine waagerechte Abdichtung vorhanden ist. Davon kann im Grunde ausgegangen werden, da Sie die Teerpappe erwähnten, die um diese Zeit bereits vermehrt eingesetzt wurde. Diese könnte jedoch über die Jahrzehnte Risse bekommen haben. Somit wäre aufsteigende Erdfeuchte eine weitere zu untersuchende Möglichkeit. Sollten die Außenwände horizontal abgedichtet sein, kann das im ungünstigsten Fall das genaue Gegenteil bewirken – Wassereintrag. Keine gemauerte Außenwand ist völlig dicht. Bei Schlagregen dringt Wasser durch die Fugen und Risse in den Hohlraum und läuft nach unten. Hier kann es zum Nässestau kommen und das Wasser dringt in die Innenwand. Völlige Klarheit bringt hier nur eine Wandöffnung.
In Ihrem Fall könnten ein neuer Außenputz und ein paar Entwässerungsöffnungen bereits viel bewirken. Erst nach Abtrocknung der Wände sollten Sie über eine Dämmung des Hohlraumes nachdenken.